E-Payment Bund
Artikel Digitale Lösungen
Die Maßnahme E-Payment Bund verfolgt das Ziel, moderne Zahlverfahren in der Bundesverwaltung zentral zur Verfügung zu stellen. Hierzu wird die Infrastruktur der Software ePayBL (E-Payment-Bund-Länder) und des entsprechenden Standardwebshop Bund ausgebaut, um einen dauerhaften Betrieb des elektronischen Zahlungssystems zu gewährleisten. Auch die Konzeptionierung und die Umsetzung einer zentralen Lösung für elektronische Ausgangsrechnungen sind im Rahmen der Maßnahme E-Payment Bund geplant.
Ausgangssituation
Durch das E-Government-Gesetz (EGovG) sind Behörden aufgerufen, die elektronische Kommunikation zu erleichtern und die Verwaltungsdienste einfacher, nutzerfreundlicher und effizienter zu gestalten. Die Software ePayBL ist damit zentraler Baustein für die Umsetzung des Onlinezugangsgesetz (OZG) und wird beispielsweise als zentraler Dienst in das Verwaltungsportal des Bundes integriert. Gemäß dem Beschluss 2022/33 aus der 39. Sitzung des IT-Planungsrates wird zudem eine standardisierte Schnittstelle zwischen Bezahldiensten und Online-Diensten (i.S.d. OZG) erarbeitet. Diese gilt es zukünftig ebenfalls zu berücksichtigen und einzubinden, um die Verwaltungsdigitalisierung weiter voranzutreiben.
Die kontinuierliche Ertüchtigung sowie die strategische Planung der Bezahlplattform ePayBL hat eine Entwicklergemeinschaft aus aktuell elf Bundesländern zusammen mit dem Bund übernommen.
Zielbild
Die Maßnahme E-Payment Bund verfolgt das Ziel, moderne Zahlverfahren in der Bundesverwaltung zentral zur Verfügung zu stellen. Als Hintergrunddienst trägt die Software ePayBL entscheidend dazu bei, dass Prozesse von Fachverfahren der Bundesverwaltung digital, moderner und effizienter gestaltet werden können. Dabei ist die Software ePayBL als Dienst dem Fachverfahren nachgelagert.
Die Maßnahme leistet einen wichtigen Beitrag zur nutzerfreundlichen Umsetzung des OZG, da Verwaltungsleistungen nicht nur digital beantragt, sondern auch online medienbruchfrei bezahlt werden können. Nebenbei setzen die E-Payment-Komponenten die gesetzlichen Bestimmungen um.
Bürgerinnen und Bürger sowie die öffentlichen Verwaltungen profitieren von der Einführung von E-Payment durch schnellere, einfache und kürzere Prozesse für u. a. Antragsbearbeitungen sowie Bezahlungen. Mit der Möglichkeit zur 24/7-Zahlung sowie der Nutzung moderner Zahlverfahren wird den Bürgerinnen und Bürgern ein attraktives Dienstleistungsangebot unterbreitet.
Kernnutzen
Der Einsatz der E-Payment-Komponenten bietet für die Anwendung in der Bundesverwaltung folgenden Nutzen:
1. Die ePayBL bietet Webservices an, mit deren Hilfe Fachanwendungen ihre Bezahldaten automatisch über den Konnektor an die ePayBL übermitteln können, damit einerseits die Zahlungsabwicklung unterstützt und andererseits die haushälterische Verarbeitung gewährleistet ist. Die Zahlungsabwicklung übernehmen dabei externe Zahlungsverkehrsprovider, deren Schnittstellen in die ePayBL eingebunden sind, sofern dies nach Art des Zahlverfahrens erforderlich ist. Die ePayBL übermittelt die zum jeweiligen Zahlvorgang gehörenden Sollstellungen an das Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesen des Bundes (HKR). Nach Zahlungseingang nimmt die ePayBL die Informationen zu den Ist-Buchungen vom HKR entgegen.
2. Mithilfe des Standardwebshop Bund kann die Behörde ihre Leistungen im Internet zur Verfügung stellen und dabei auf einen zentralen technischen Betrieb und die Zahlungsabwicklung zurückgreifen. Elektronische Dokumente, Nachweise und andere Leistungen lassen sich mit dem Standardwebshop Bund ganz einfach an außenstehende Organisationen oder Privatpersonen übermitteln. Zahlungsrelevante Daten werden durch die Anbindung an die ePayBL automatisiert an das nachgelagerte Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesen (HKR)- bzw. Enterprise Resource Planning (ERP)-Systeme weitergeleitet.
3. Die Komponente E-Ausgangsrechnung soll es den Bundesbehörden künftig ermöglichen, unabhängig von ihrer technischen Ausstattung elektronische Rechnungen zu erzeugen und über zentral bereitgestellte Kanäle analog der Eingangsrechnung zu übermitteln. Dabei sollen behördenspezifische Komponenten zur Rechnungserzeugung sowie verschiedene Übertragungskanäle in Abhängigkeit vom Rechnungsempfänger bereitgestellt werden.
Nutzerkreis
Maßnahmenlaufzeit
Einordnung der Maßnahme in den Gesamtkontext
Die IT-Maßnahme E-Payment Bund ist der Domäne E-Government (EGOV) zugeordnet.
Die Domäne E-Government (EGOV) umfasst Dienste, die sich mit der Bereitstellung von Informationen für und die Abwicklung von Transaktionen mit Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen, den Ländern, Kommunen und Organisationen der Zivilgesellschaft befassen. EGOV-Dienste unterstützen die Bereitstellung von Online-Leistungen der Bundesverwaltung und tragen zur Vereinheitlichung des E-Government-Angebots der Bundesverwaltung bei.
Dienst, der mit der IT-Maßnahme umgesetzt wird | Name der IT-Maßnahme, zu der die Abhängigkeit besteht | Erläuterung der Abhängigkeit |
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Bezahlplattform-Dienst | E-Akte Bund | Der Dienst nutzt die E-Akte Bund zur Archivierung aktenrelevanter Vorgangsdaten. |
Bezahlplattform-Dienst | HKR-Verfahren des Bundes | Der Dienst verfügt über Schnittstellen zu den IT-Systemen für das HKR des Bundes (insbesondere zum Zahlungsüberwachungsverfahren [ZÜV]), zu den Zahlungsverkehrsdienstleistern und zu den ERP-Systemen der Bewirtschafter. |
Bezahlplattform-Dienst | Analyse der Public-Key-Infrastruktur (PKI)- und qualifizierte elektronische Signatur (QES)-Landschaft | PKI spielt für die zentrale Anbindung der ePayBL im Kontext OZG eine wichtige Rolle. |
Bezahlplattform-Dienst | Bundescloud | Für alle Dienste der Maßnahme wird der Betrieb in der Bundescloud geprüft. |
Bezahlplattform-Dienst | Verwaltungsportal des Bundes mit service.bund.de | Der Bezahlplattformdienst wird im Rahmen der OZG-Umsetzung in das Verwaltungsportal des Bundes (u. a. über die Fertigungsstraße) angebunden. |
Bezahlplattform-Dienst | Nutzerkonto Bund | Der Bezahlplattformdienst wird im Rahmen der OZG-Umsetzung an das Nutzerkonto Bund angeschlossen (u. a. zur Übermittlung von zahlungsrelevanten Daten). |
Bezahlplattform-Dienst | Formular-Management-System (FMS) | Der Bezahlplattformdienst wird im Rahmen der OZG-Umsetzung an das Formular-Management-System (FMS) angeschlossen. |
Webshopdienst | HKR-Verfahren des Bundes | Der Dienst verfügt über Schnittstellen zu den IT-Systemen für das HKR des Bundes insbesondere zum ZÜV, zu den Zahlungsverkehrsdienstleistern und zu den ERP-Systemen der Bewirtschafter. |
Webshopdienst | E-Akte Bund | Der Dienst nutzt die E-Akte Bund zur Archivierung aktenrelevanter Vorgangsdaten. |
Webshopdienst | Bundescloud | Für alle Dienste der Maßnahme wird der Betrieb in der Bundescloud geprüft. |
Ausgangsrechnungsdienst | HKR-Verfahren des Bundes | Nachnutzbarkeit einzelner Komponenten der Zentralen Rechnungseingangsplattform (ZRE). |
Ausgangsrechnungsdienst | E-Akte Bund | Der Dienst nutzt künftig die E-Akte Bund zur Archivierung aktenrelevanter Vorgangsdaten. |
Ausgangsrechnungsdienst | E-Rechnungsportal Bund | Im Rahmen der Umsetzung des Ausgangsrechnungsdienstes wird das E-Rechnungsportal Bund auf seine Nachnutzbarkeit geprüft. Hierfür erfolgt ein enger Austausch mit der Maßnahme E-Rechnung. |
Ausgangsrechnungsdienst | Analyse der PKI- und QES-Landschaft | QES wird im Rahmen der Umsetzungskonzeptionen der Ausgangsrechnung konzeptionell betrachtet. |
Ausgangsrechnungsdienst | Bundescloud | Für alle Dienste der Maßnahme wird der Betrieb in der Bundescloud geprüft. |
Ausgangsrechnungsdienst | Verwaltungsportal des Bundes mit service.bund.de | Der Ausgangsrechnungsdienst soll künftig ebenfalls auf die Möglichkeit der Verknüpfung mit dem Verwaltungsportal untersucht werden zur Übermittlung von elektronischen Rechnungen. |
Ausgangsrechnungsdienst | Nutzerkonto Bund/ Unternehmensportal | Der Ausgangsrechnungsdienst soll künftig ebenfalls zur Übermittlung von elektronischen Rechnungen an das Nutzerkonto Bund angebunden werden. |
Kontakt
Umsetzende Behörde
Bundesministerium der Finanzen (BMF)