G2X-Kommunikations-Dienst
Artikel Digitale Lösungen
Die IT-Maßnahme vereinigt und vereinfacht alle Funktionalitäten in einem zentralen Dienst, die für eine rechtssichere Kommunikation zwischen Akteuren des öffentlichen und privaten Sektors notwendig sind. Zusätzlich wird mit beBPo-Web ein moderner Webclient zur Verfügung gestellt, mit dessen Hilfe Nutzerinnen und Nutzer das besondere elektronische Behördenpostfach (beBPo) zur Kommunikation mit der Justiz sicher und komfortabel nutzen können.
Durch standardisierte Schnittstellen wird für mehr Effizienz und weniger Komplexität gesorgt, da die Anzahl der Schnittstellen reduziert und die Interoperabilität verbessert wird.
Ausgangssituation
In Bezug auf die rechtssichere elektronische Kommunikation zwischen Akteuren des öffentlichen und privaten Sektors, z. B. der Verwaltung, Gerichten, Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen sowie Anwältinnen und Anwälten, sind diverse gesetzliche Vorgaben zu beachten. Inzwischen haben sich unterschiedliche elektronische Zugangskanäle etabliert, z. B. das Elektronische Gerichts- und Behördenpostfach (EGVP) oder das beBPo. Um die verschiedenen Kommunikationsszenarien nutzen zu können, müssen Fachverfahren eine Reihe von Zugangskanälen und diverse Verzeichnisdienste bedienen können, so dass für jedes Fachverfahren vielfältige Schnittstellen und ggf. auch kryptografische Verfahren implementiert werden müssen.
Zielbild
Die Etablierung eines G2X-Kommunikations-Dienstes ermöglicht die Kapselung der Funktionalitäten in einem zentralen Dienst, die für gesetzeskonforme elektronische Kommunikationskanäle benötigt werden. Alte, bestehende Schnittstellen können konsolidiert bzw. abgelöst werden. Damit sinkt zukünftig die Anzahl der zu implementierenden Schnittstellen für die Fachverfahren. Außerdem kann der Entwicklungs- und Betriebsaufwand für die Schnittstellen und die Implementierung kryptografischer Verfahren reduziert und die Ausbildung von Schnittstellen-Standards gefördert werden.
Der Dienst verbessert die Sicherheit durch die zentrale Implementierung der kryptografischen Verfahren.
Kernnutzen
Die Umsetzung des G2X-Kommunikations-Dienstes bietet folgenden Nutzen:
1. Gewährleistung einer rechtssicheren elektronischen Kommunikation der Bundesverwaltung, z. B. beim Empfang und bei der automatisierten Weiterverarbeitung elektronischer Rechnungen, seitab November 2018 (EU-Richtlinie 2014/55/EU),
2. Bessere und sicherere Integration des elektronischen Rechtsverkehrs mit der Justiz (beBPo),
3. Reduktion der heute vorhandenen Anbindungskomplexität,
4. Verbesserung der Sicherheit durch zentrale Bereitstellung und Administration der kryptografischen Schnittstellen.
Nutzerkreis
Maßnahmenlaufzeit
Einordnung der Maßnahme in den Gesamtkontext
Die IT-Maßnahme G2X ist der Domäne Infrastruktur (INF) zugeordnet.
Die Domäne Infrastruktur (INF) umfasst standardisierte IT-Infrastrukturdienste für die Nutzung und den Betrieb von Basis- und Querschnittsdiensten sowie Fachdiensten. Infrastrukturdienste umfassen insbesondere Funktionen für die Bereitstellung von IT-Arbeitsplätzen und den Betrieb der IT in Rechenzentren auf konventionellen und cloudbasierten Betriebsplattformen. Der Zugriff auf die Dienste erfolgt über sichere Verwaltungsnetze. Darüber hinaus werden Dienste zur Authentifizierung und zum Schutz des Zugriffs auf die IT-Infrastruktur definiert und Dienste zusammengefasst, die die behördenspezifische Kommunikation sicherstellen sollen.
Dienst, der mit der IT-Maßnahme umgesetzt wird | Name der IT-Maßnahme, zu der die Abhängigkeit besteht | Erläuterung der Abhängigkeit |
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G2X-Kommunikations-Dienst | Verwaltungsportal mit Nutzerkonto Bund | Die genannten Dienste nutzen heute Schnittstellenlösungen, die durch den G2X-Kommunikations-Dienst abgelöst werden sollen. |
G2X-Kommunikations-Dienst | E-Rechnungsportal Bund | Die genannten Dienste nutzen heute Schnittstellenlösungen, die durch den G2X-Kommunikations-Dienst abgelöst werden sollen. |
G2X-Kommunikations-Dienst | E Beschaffung | Der G2X-Kommunikations-Dienst stellt einen Peppol (Pan European Public Procurement OnLine) Access Point bereit, über den zukünftig der grenzüberschreitende Ausschreibungs- und Beschaffungsprozess innerhalb der EU standardisiert und beschleunigt wird. |
G2X-Kommunikations-Dienst | Bundescloud | Da der G2X-Kommunikations-Dienst Zugang zum Internet benötigt, wird im Rahmen der Umsetzung die Implementierung der Lösung in die Bundescloud zu prüfen sein. Technisch sind hier keine Probleme zu erwarten. |
G2X-Kommunikations-Dienst | Netze des Bundes | Der Dienst soll u. a. die Netze des Bundes für die Kommunikation mit den Behörden und nach außen nutzen. |
G2X-Kommunikations-Dienst | Identity Access Management (IAM) | In Teilen des G2X-Kommunikations-Dienstes werden Zugriffsrechte vergeben. Somit ergibt sich ein Bezug zum IAM des Bundes. Die Integration muss gesondert im Rahmen der Projektrealisierung geprüft werden. |
G2X-Kommunikations-Dienst | Digitales Zwischenarchiv des Bundes (DZAB) | Perspektivisch könnte die Ausleitung von Nachrichten an das digitale Zwischenarchiv erfolgen. |
Kontakt
Umsetzende Behörde
Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)