PVS Bund

Typ: Artikel , Schwerpunktthema: Digitale Lösungen

Die Maßnahme PVS Bund hat das Ziel, diverse bestehende Personalverwaltungssysteme auf Bundesebene abzulösen und für alle Bundesbehörden zentrale IT-Lösungen einzuführen.

Ausgangssituation

In der Bundesverwaltung sind derzeit unterschiedliche IT-Lösungen für die Personalverwaltung im Einsatz:

SAP-basierte integrierte IT-Lösungen mit hoher Abdeckung der Personalprozesse:

  • PVSplus
  • BMDV-PVS
  • Personalwirtschaftssystem der Bundeswehr (PersWiSysBw)

IT-Lösungen, die diverse Personalprozesse in unterschiedlichem Umfang abdecken, wie beispielsweise

  • EPOS
  • BaSys, Fazit, Persinf, PARFIS, Pegasus, Interflex, P & I

Der parallele Betrieb und die Weiterentwicklung all dieser IT-Lösungen verursachen erhebliche Mehraufwände und erschweren die ressortübergreifende Zusammenarbeit. Zudem werden in die Jahre gekommene Systeme durch ein modernes, leistungsstarkes System abgelöst.

Innerhalb der Maßnahme PVS Bund sind verschiedene Funktionalitäten den unterschiedlichen Maßnahmenprojekten zugeordnet. Quelle: BMI

Zielbild

Ziel ist es, ein leistungsstarkes einheitliches Personalverwaltungssystem einzuführen, alle bisherigen IT-Lösungen für die Personalverwaltung durch PVSplus abzulösen, fertig gestellte Komponenten von PVSplus je nach Bedarf der Behörden bereitzustellen sowie neue IT-Lösungen zu konzipieren und auszurollen. Für den Ressortbereich BMVg soll PersWiSysBw als führendes System zunächst bestehen bleiben und perspektivisch die Konsolidierung der Personalabrechnung in Richtung PVSplus untersucht werden.
Um die Komplexität zu reduzieren, ist die Maßnahme in Maßnahmenprojekte strukturiert:

  • Maßnahmenprojekt 1: Rollout PVSplus zur Ablösung EPOS und diverser IT-Lösungen und bedarfsorientierte Bereitstellung von Komponenten
  • Maßnahmenprojekt 2: Konsolidierung BMDV-PVS auf PVSplus
  • Maßnahmenprojekt 3: Konzeption und Rollout der Komponenten Zeitwirtschaft und Personalentwicklung
  • Maßnahmenprojekt 4: Konzeption und Rollout Personalakte digital
  • Maßnahmenprojekt 5: Konzeption und Rollout Versorgungsrechner
  • Maßnahmenprojekt 6: Konzeption zur Konsolidierung PersWiSysBw mit der PVSplus Komponente Personal-abrechnung

Die Personalabrechnung wurde bereits konsolidiert und für die Bundesverwaltung (außer BMVg) durch PVSplus abgedeckt. Zugunsten einer übergreifenden Lösung sollen Analysen zu Zweckmäßigkeit, Machbarkeit, technischen Risiken und Wirtschaftlichkeit zwecks Ablösung von PersWiSysBw durchgeführt werden.

Kernnutzen

Mit der IT-Maßnahme PVS Bund sollen folgende strategische Ziele erreicht werden:

. Sicherstellung der Steuerungsfähigkeit der Bundesverwaltung und Zukunftsfähigkeit:
Notwendige Steuerungsinformationen der Diensteklasse Personal, beispielsweise zur Vorbereitung und Umsetzung organisatorischer Entscheidungen, sollen ohne großen Aufwand einschließlich effizienter Prozesse zur Verfügung gestellt werden. Das Berichtswesen und der Informationsaustausch sollen harmonisiert werden, um eine ressortübergreifende Vergleichbarkeit sicherzustellen. Die Konsolidierung muss die Zukunftsfähigkeit aus technologischer und prozessualer Sicht gewährleisten.

. Erhöhung der Effizienz und Flexibilität in der Bundesverwaltung:
Die Konsolidierung soll dazu beitragen, dass neue fachliche Anforderungen, die sich beispielsweise aus organisatorischen Entscheidungen ergeben, schnell und effizient umgesetzt werden. Mit einer Vereinheitlichung der Diensteklasse Personal und der Schaffung effizienter Prozesse sollen organisatorische Vorteile erzielt und eine effiziente Umsetzung innerhalb der Ressorts sowie ressortübergreifend ermöglicht werden.

. Erschließung von Synergien: Die Konsolidierung soll Synergien erschließen, die sich nicht nur monetär auswirken. Es sollen mit Mehraufwand verbundene parallele Aktivitäten und Strukturen für gleichartige Aufgaben im Bund vermieden werden. Vorgehensmodelle für die Nutzung von Synergien, wie beispielsweise ein koordiniertes und gemeinsames Vorgehen gegenüber Softwareherstellern und anderen Dienstleistern im IT-Bereich, Bedarfsermittlungen und Evaluierungen sollen entwickelt und umgesetzt werden.

. Aufzeigen von Einsparpotenzialen für die gesamte Bundesverwaltung: Die Konsolidierung soll die Kosten ressortübergreifend unter anderem in den Bereichen Technik, Betrieb, Entwicklung und Einkauf reduzieren. Die Wirtschaftlichkeit der Konsolidierung muss für die gesamte Bundesverwaltung gelten und nicht nur aus der Sichtweise der Ressorts. Kosten, die lediglich der vermeidbaren Heterogenität der IT-Lösungen geschuldet sind, sollen reduziert werden.

. Herstellung von Transparenz und Schaffung eines Erfolgsmodells für die Bundesverwaltung:
Die Konsolidierung muss Leistungsumfang und Kostenstrukturen der Unterstützung der Diensteklasse Personal transparent aufzeigen. Dies ist zwingende Voraussetzung, um ein Erfolgsmodell für die Bundesverwaltung zu schaffen.

. Sicherstellung einer hohen Qualität: Eine ressortübergreifende Vereinheitlichung der fachlichen Prozesse und der verwalteten Daten soll deren Austauschbarkeit erleichtern und die Fehleranfälligkeit bei ressortübergreifender Zusammenarbeit reduzieren. Die Konsolidierung soll dazu beitragen, die Qualität der zu verwaltenden Daten und die Prozessuqlität zu erhöhen.

Nutzerkreis

  • Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Personalsachbearbeitung.

  • Alle Beschäftigten der Behörden der Dienstekonsolidierung.

  • 300.000 Bundesbedienstete (Beamte, Richter sowie Soldaten) im aktiven Dienst des Bundes.

Maßnahmenlaufzeit

  • Die Maßnahme begann im 10/2014

  • Die Maßnahme endet im 12/2025

Einordnung der Maßnahme in den Gesamtkontext

Die Maßnahme ist der Domäne Enterprise Resource Planning zugeordnet.

Beschreibung der Abhängigkeit/ Schnittstellen zu anderen Maßnahmen
Dienst, der mit der IT-Maßnahme umgesetzt wirdName der IT-Maßnahme, zu der die Abhängigkeit bestehtErläuterung der Abhängigkeit
Personaladministration;
Personaleinsatzplanung
CAFMRaumbelegung Büroräume
Personaladministration;
Personalabrechnung
TMSÜbergabe von Personalstammdaten, Übernahme von Zahlungsdaten
PersonaladministrationmeDAGgf. werden Stammdaten benötigt, sofern diese nicht über eine andere IT-Lösung geliefert werden
PersonaladministrationIAM
PersonaladministrationTelefoniedienst
PersonaladministrationE-Beihilfe
PersonaladministrationPKI/ QES-Dienste
ZeitwirtschaftmeDANutzung der Basisfunktionalitäten für die Zeiterfassung

Kontakt

DGII6@bmi.bund.de

Umsetzende Behörde

Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI)